Credimundi Risk Monthly Russland: Verhältnis zwischen Russland und dem Westen weiter angespannt
– Neue Sanktionen verschärfen Kapitalflucht und wirtschaftlichen
– Abschwung Instabile Lage erhöht politisches Risiko
Als Reaktion auf die Besetzung von Verwaltungsgebäuden in der Ostukraine durch pro-russische Separatisten hat der Westen konkrete Schritte unternommen, um Russland zu ahnden. So weiteten die USA das Verbot der Visumserteilung auf weitere Personen aus, ließen Vermögenswerte von Putin-Verbündeten einfrieren und sanktionierten 17 Unternehmen.
Die EU hat 15 weitere Personen auf die Negativliste gesetzt. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in der Ukraine am 25. Mai bleibt die Situation in der Ostukraine daher angespannt.
„Die ukrainischen Behörden haben Schwierigkeiten, die politische Ordnung aufrechtzuerhalten, da Gewalt und pro-russische Demonstrationen sich nicht mehr nur auf den Osten des Landes beschränken“, sagt Christoph Witte, Deutschlanddirektor des belgischen Kreditversicherers Credimundi.
Die ukrainische Armee ging militärisch gegen die Demonstranten vor, um die Kontrolle über pro-russische separatistische Hochburgen im Osten wiederzugewinnen. Jedoch kön nte dies der Auslöser für einen militärischen Eingriff des russischen Militärs in die Ukraine sein.
Um Einfluss auf das Verhalten Russlands zu nehmen, wurde eine neue Runde von Sanktionen eingeleitet. „Russlands Wirtschaft befindet sich bereits in Rezession und die neuen Sanktionen könnten den wirtschaftlichen Abschwung und die Kapitalflucht noch verstärken.
Dadurch werden Finanzierungskosten erhöht und zusätzlicher Druck auf die Devisenreserven ausgeübt. Angesichts wachsender geopolitischer Unsicherheiten ist das kurz- und mittelfristige politische Risiko gestiegen“, so Witte.
Trotz Russlands beachtlichem Liquiditätspolster und solider gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen (solide öffentliche Finanzen, niedrige Auslandsverschuldung, derzeitiger Leistungsbilanzüberschuss), könnte sich das politische Risiko weiter erhöhen, da ohne Deeskalation der Spannungen zusätzliche Sanktionen ergriffen werden könnten.
Anette Tepel